Theodor Haubach
Der Journalist und spätere Politiker Theodor Haubach wurde am 15. September 1896 in Darmstadt geboren und wuchs dort im bürgerlichen Milieu auf. Nach dem Studium in Heidelberg und seiner Promotion bei dem Philosophen Karl Jaspers wollte er nicht in intellektuellen Zirkeln agieren, sondern in einer Massenpartei Politik mitgestalten. 1922 trat er der SPD bei und gehörte während der Weimarer Republik zu den engagierten Reformpolitikern seiner Partei. Als Redakteur der sozialdemokratischen Tageszeitung „Hamburger Echo“ wurde er 1928 Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft und ging dann als Pressereferent des Reichsinnenministers Carl Severing nach Berlin.
Haubach war maßgeblich am Aufbau des republikanischen Schutzverbandes „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“ beteiligt. 1933/34 wurde er mehrfach inhaftiert und im KZ Esterwegen festgehalten. 1942 nahm er an der zweiten Haupttagung des „Kreisauer Kreises“ teil. Von den Verschwörern des 20. Juli 1944 als Sprecher der neuen Regierung vorgesehen, konnte er nach dem Attentat auf Hitler kurzfristig untertauchen. Am 9. August 1944 wurde Haubach in Berlin von der Gestapo verhaftet. Er wurde vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
In Heidelberg beteiligte sich Theodor Haubach als Redakteur der Zeitschrift „Das Tribunal“ mit gesellschaftspolitischem und sozialrevolutionärem Elan an den Aktivitäten der Gemeinschaft. 1920 war er Trauzeuge von Auguste Esslinger anläßlich ihrer Vermählung mit Wilhelm Fraenger.