Forschung
Wilhelm Fraenger mit Kater im Café Wechter, Heidelberg 1920
Der Kulturhistoriker Wilhelm Fraenger (1890 – 1964) hat sich vor allem als Interpret von Hieronymus Bosch, Matthias Grünewald und Jörg Ratgeb einen Namen gemacht. Seine geistreichen Deutungen, geprägt von umfassender Bildung und formuliert in außergewöhnlich bildhafter Sprache, weisen ihn als einen originellen Kreuz- und Querdenker aus, der die Grenzen der Fachwissenschaften sprengt.
Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft, Volkskunde und Sozialgeschichte – Fraengers unterschiedliche Blickwinkel spiegeln seine vielfältigen Interessen wider. Diese umfassen neben der nordischen Renaissance auch den Symbolismus und die Moderne des 20. Jahrhunderts. Dabei rückt Fraenger Randerscheinungen wie Ernst Kreidolf ebenso ins Bild wie die Neuruppiner Bilderbögen und weitere Hervorbringungen der Volkskunst.