Mitteilungen

7. Dezember 2023

Abschied von Prof. Dr. Guy Stern

Wir nehmen Abschied von unserem ältesten Mitglied, Prof. Guy Stern. Geboren als Günther Stern am 14. Januar 1922 in Hildesheim musste er 1937 seine Heimat verlassen und seine Familie zurücklassen. Das rettete ihm das Leben. Seinen Eltern und Geschwistern gelang die Auswanderung nicht mehr; Günther, nunmehr Guy, hat sie nicht wiedergesehen, als er 1945 als amerikanischer Soldat vorübergehend wieder deutschen Boden betrat. Im Krieg Angehöriger des berühmt gewordenen Feindaufklärungs-Verbandes „Ritchie Boys“, entschied er sich trotz allem zum Studium der deutschen Literatur und Kulturgeschichte. Die Stufen seiner steilen Wissenschaftskarriere in den Vereinigten Staaten nutzte er stets zu transatlantischem Brückenbau nach Deutschland. Er kann als eine der ganz großen deutsch-jüdisch-amerikanischen Persönlichkeiten angesprochen werden, denen es stets um Menschlichkeit, um Versöhnung nach einer furchtbaren Geschichtsepoche ging. Am ältesten amerikanischen Holocaust-Museum, dem Zekelman Holocaust Center in Farmington Hills bei Detroit, hat er ein „Institute of the Righteous“ ins Leben gerufen und bis fast zuletzt geleitet, das die Geschichte von Rettern jüdischen Lebens während des Dritten Reiches darstellte.

Bis zu seinem 100. Geburtstag war Guy Stern unermüdlich in vielen Ländern als Vortragender unterwegs, wurde als Zeitzeuge und wissenschaftlicher Gutachter gesucht. Seine Vitalität war sagenumwoben wie sein Humor. Als er, hoch in den Neunzigern, in einem deutschen Museum eine Vernissage eröffnete, wollte ihm ein fürsorglicher Mitarbeiter einen Stuhl hinstellen, doch Guy lehnte dankend ab: „Sitzen kann ich, wenn ich alt bin.“ Zur Corona-Zeit kam, für seine Freunde weltweit erschreckend, ein gravierender Einbruch seiner Gesundheit; er musste in ein Pflegeheim. Jetzt ist Guy Stern, gut einen Monat vor seinem 102. Geburtstag, von seinem Leiden erlöst worden.

(Dieser schöne Nachruf stammt aus der Feder von Heinz Starkulla, Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung, LMU München, https://www.ifkw.uni-muenchen.de/aktuelles/institutsnews/nachruf_guy_stern/index.html)

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(Das Bild zeigt Guy Stern anlässlich eines Gesprächs in der Universität Gießen im Jahre 2014, Foto: Olaf Stolz)

 

7. November 2023

Abschied von Klaus Baier

Wir nehmen Abschied von Klaus Baier, unserem Gründungsmitglied und Mitglied des Vorstands, geb. am 11.05.1940. Am 07.11.2023 ist er in Rostock von uns gegangen. Als Bruder von Ingeborg Baier-Fraenger war er ein stets zuverlässiges Mitglied und bis zuletzt Schriftführer des Vorstands. Er hat unsere Arbeit mit seiner positiven und sympathisch ruhigen Art kontinuierlich getragen und befördert. Wir vermissen ihn sehr und sind in Gedanken und in stiller Trauer bei seiner Familie.

(Das Bild zeigt Klaus Beier links in der Reihe, auf einem Treffen der Wilhelm-Fraenger-Gesellschaft am 14.09.2019, Foto: Olaf Stolz)

 

5. Juni 2021

Relaunch Website

Endlich wird diese Website www.fraenger.net, die in den letzten Monaten einem Relaunch unterzogen wurde veröffentlicht. Die 1997 von wissenschaftlichen DokumentarInnen erstellte alte Website hat über zwangzig Jahre das Leben Wilhelm Fraengers und die Veranstaltungen der Fraenger-Gesellschaft dokumentiert. Die Wilhelm-Fraenger-Gesellschaft e.V. dankt GUPPY Design für die fabelhafte Unterstützung!

 

1. November 2020

Neuerscheinung

Endlich erschienen: Sonja Miltenberger/Klaus Neitmann (Hg.) unter Mitarbeit von Margarete Roßmann: Die Bibliothek des Kunsthistorikers und Volkskundlers Wilhelm Fraenger. Ein Bestandsverzeichnis.

Schriftenreihe der Wilhelm-Fraenger-Stiftung, Band 3, hg. von Christof Baier, Klaus Baier, Wolfgang Hempel, Petra Weckel

Verlag für Berlin-Brandenburg, ISBN 978-3-945256-79-4

Mehr Infos im .pdf > Rezension

 

März 2013

Umzug des Archivs

An einem der letzten Schneetage im März 2013 verließ das Fraenger-Archiv sein bisheriges Domizil in Potsdam-Babelsberg. Über 40 Jahre war der Nachlass Wilhelm Fraengers, bestehend aus seiner Bibliothek, seinen Manuskripten und Arbeitspapieren sowie seiner Korrespondenz in einem Privathaus im Tschaikowskyweg untergebracht, gepflegt und ausgewertet worden.
Nun hat der Nachlass im Brandenburgischen Landeshauptarchiv eine endgültige Aufbewahrung gefunden.