„Weltlicher Prädikant und sensueller Anachoret“
Colloquium zum 60. Todestag des Kunsthistorikers, Volkskundlers und Philologen Wilhelm Fraenger
Durch seine feinsinnig-originellen Interpretationen zu Hieronymus Bosch, Matthias Grünewald und Jörg Ratgeb, die mehrmals in Buchform aufgelegt und in eine Vielzahl europäischer Literatursprachen übersetzt wurden, hat sich Wilhelm Fraenger (1890 – 1964) bis heute insbesondere in das Gedächtnis kunsthistorischer Forschung eingeschrieben. Seine Schriften zur Volkskunde, zur Literatur und nicht zuletzt zu Humor und Komik zeigen jedoch, dass er sich bereits um eine interdisziplinäre Wahrnehmung bemühte, als seine Kollegen noch innerhalb der rigiden Grenzen ihrer Fächer verharrten. Von Moden wusste er sich dabei ebenso zu emanzipieren wie von Methoden, wenn er sie für nicht zielführend oder für überholt hielt.
Als Mitglied und zeitweiliger zweiter Vorsitzender des Kunstvereins, als Assistent am Kunsthistorischen Institut der Universität und Gründer des Bildungsbundes „Die Gemeinschaft“ ist Fraengers Name mit Heidelberg ebenso verbunden wie mit Mannheim, wo er zwischen 1927 und 1933 die Schlossbibliothek Mannheim leitete, ehe die Nationalsozialisten ihn seines Amtes enthoben. Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte er sich politisch und kulturpolitisch im Brandenburgischen und in Berlin.
Aus Anlass seines 60. Todestages unternehmen namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland eine Neubetrachtung von Person, Werk und Wirkung Wilhelm Fraengers. Zum Colloquium laden die Wilhelm Fraenger Gesellschaft e. V. und die Wolfsbrunnen gGmbH herzlich ein.
Sa. 24.08.2023, 11 – 17 Uhr
Ort
Wolfsbrunnen,
Wolfsbrunnensteige 15,
69118 Heidelberg
Planung und Moderation
Prof. Dr. Ralf Georg Czapla
(Heidelberg)
Veranstalter
Wilhelm-Fraenger-Gesellschaft e. V.
Wolfsbrunnen gGmbH