Hans Arp

Gustel Fraenger, Hans Arp, Wilhelm Fraenger, Ali Lichtenstein und Hugo Lang auf einer Neckarfähre, Foto 1924
Gustel Fraenger, Hans Arp, Wilhelm Fraenger, Ali Lichtenstein, Hugo Lang, auf einer Neckarfähre 1924.
Hans Arp, auch Jean Arp, wurde am 16. September 1886 in Straßburg geboren. 1901 bis 1908 besucht er verschiedene Kunstschulen in Straßburg, Weimar und Paris. In Luzern gründet Arp 1910 zusammen mit Walter Helbig und Oscar Lüthy die schweizerische Künstlervereinigung Der Moderne Bund. Sechs Jahre später zählt er mit Hugo Ball, Richard Huelsenbeck und Tristan Tzara zu den Gründern und ersten Aktivisten der Dada-Bewegung in Zürich. In Berlin trifft er 1918 mit Hannah Höch, Raoul Hausmann und Kurt Schwitters zusammen und lernt 1922 seine spätere Frau, die Künstlerin Sophie Taeuber kennen. 1925 nimmt er mit de Chirico, Ernst, Klee, Miró u.a. an der ersten Surrealisten-Ausstellung in Paris teil und gestaltet ein Jahr später mit Sophie Taeuber-Arp und Theo van Doesburg das Vergnügungslokal Aubette in Straßburg. In den 1920er Jahren veröffentlicht Arp erste Gedichte (Die Wolkenpumpe, 1920; Der Pyramidenrock, 1924).
In den 1930er Jahren kommen zu Malerei, Grafik und Dichtung erste Plastiken und Papiers dechirés hinzu. Die Arps ziehen zunächst nach Paris, dann, auf der Flucht vor den Nazis, nach Grasse in Südfrankreich und später nach Zürich, wo Sophie Taeuber-Arp 1943 stirbt.
Nach 1945 siedelt sich Hans Arp wieder in Clamart bei Paris an, durch weitere internationale Ausstellungen und Auftragsarbeiten etwa für das Harvard Graduate Center in Cambridge oder die Universität von Caracas in Venezuela wird er zu einem der einflussreichsten Künstler seiner Zeit.
Am 7. Juli 1966 stirbt Hans Arp in Basel.

Die Verbindung zwischen Fraenger und Arp begann 1924, als Fraenger für eine Mannheimer Paul Klee-Ausstellung den Text „Arp und Klee“ verfasste und zudem einen Aufsatz über „Arbeiten von Sophie H. Taeuber-Arp“ in der Zeitschrift Deutsche Kunst und Dekoration veröffentlichte. Als ein Jahr später, 1925, bei Piper in München Fraengers Anthologie „Deutscher Humor aus fünf Jahrhunderten“ erschien, nahm er darin unter dem Titel „Einzahl-Mehrzahl-Rübezahl“ auch eine Gedichtsammlung von Arp auf. 
Zwischenzeitlich weilte Hans Arp 1924 für zwei Wochen bei Fraenger in Heidelberg. Hier lernt Arp Fraengers Arbeitsumgebung ebenso kennen wie den Freundeskreis der „Gemeinschaft“, wo er begeistert aufgenommen wird. Spürbar beeindruckt bedankt Arp sich anschließend in einem Brief für „viele schöne fettornamente […] geistige vermählung hochzeit und umnachtung“.
1927 publizierte Arp in der Jubiläumsausgabe der Zeitschrift De Stijl ein Gedicht mit dem Titel „die gestiefelten sterne. für wilhelm fraenger“. Darin verarbeitete er typische Ausdrücke, Redewendungen und Arbeitsweisen Fraengers zu einem dadaistischen Wortkunstwerk. Die ersten Zeilen lauten:

maurulam katapult i lemm i lamm
haba habs tapam
papperlapapp patam
und pappen den mannapapst
in den aquatintatext
und schneiden sparsam wie hausfrauen
das gebrauchte wasser aus ihrer badewanne
papperlapapp patam
patam patam

Gustel Fraenger, Hans Arp, Wilhelm Fraenger, Ali Lichtenstein und Hugo Lang auf einer Neckarfähre, Foto 1924
Gustel Fraenger, Hans Arp, Wilhelm Fraenger, Ali Lichtenstein, Hugo Lang, auf einer Neckarfähre 1924 (© Wilhelm Fraenger Gesellschaft e.V.)
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Postkarte von Hans Arp an Wilhelm Fraenger mit Portraitfoto, 1925
„Mahatma Gandhi des Dadaismus“. Postkarte von Hans Arp an Wilhelm Fraenger von 1925(© Wilhelm Fraenger Gesellschaft e.V.)