Ingeborg Weber-Kellermann

Ingeborg Weber-Kellermann

Ingeborg Weber-Kellermann wurde am 26. Juni 1918 in Berlin geboren. Sie studierte Volkskunde, Ethnologie, Anthropologie und Vorgeschichte u.a. bei Adolf Spamer. Nach ihrer Promotion 1940 war sie von 1946 bis 1959 Wissenschaftliche Mitarbeiterin und von 1959 bis 1960 Stellvertretende Direktorin am Institut für deutsche Volkskunde an der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (DAW).

Die Volkskundlerin traf Wilhelm Fraenger zum ersten Mal 1947 in der Bibliothek des Instituts für Geschichte der Medizin in Berlin. Zu dieser Zeit war sie die einzige Mitarbeiterin des von Adolf Spamer neugegründeten Instituts für deutsche Volkskunde an der DAW. Bei nahezu allen weiteren Begegnungen in der Berliner Staatsbibliothek kam es zu intensiven Gesprächen.

1952 wurde Wolfgang Steinitz Nachfolger des erkrankten Adolf Spamer. Auf Fraengers Wunsch vermittelte Ingeborg Weber-Kellermann ein Treffen mit Wolfgang Steinitz, das 1953 zum Eintritt Fraengers in das Institut führte. Über sieben Jahre lang teilten sich Fraenger und Weber-Kellermann ein Büro. Ihre enge Zusammenarbeit, zum Beispiel an dem von Wilhelm Fraenger herausgegebenen „Deutschen Jahrbuch für Volkskunde“, bezeichnete Ingeborg Weber-Kellermann als besondere „Lehrzeit“, an die sie „mit grösster Freude und Dankbarkeit“ zurückdenke. In Fraenger fand sie einen fordernden, aber auch fördernden Kollegen und Lehrer.

Ingeborg Weber-Kellermann wechselte 1960 an das Institut für mitteleuropäische Volksforschung, dem späteren Institut für Europäische Ethnologie / Kulturwissenschaft an der Philipps-Universität Marburg. Nach ihrer Habilitation 1963 war sie von 1968 bis 1985 Professorin für Europäische Ethnologie. Ihre Forschungsschwerpunkte waren Kindheits- und Familiensoziologie, Interethnik sowie Feste, Bräuche und Lieder. Ingeborg Weber-Kellermann starb am 12. Juni 1993 in Marburg.

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