Mannheimer Bibliophilen-Gesellschaft

Die Mannheimer Bibliophilen-Gesellschaft, deren Schriftführer Wilhelm Fraenger bis 1933 war, wurde 1931 gegründet. Während unter Fraengers Leitung die Schloßbibliothek Mannheim zu einem öffentlichen und kulturellen Zentrum wurde, war die Bibliophilen-Gesellschaft ein elitärer Verein. Im Gegensatz zur „Gemeinschaft“ in Heidelberg, die allen Bürgern und Studenten offenstand, waren die Aufnahmemodalitäten der Gesellschaft restriktiv und deren Mitgliederzahl auf 150 begrenzt.

Die Gesellschaft widmete sich laut ihrer Satzung „der Pflege des Buches in der Gesamtheit seiner technischen, ästhetischen und ideellen Werte in Vergangenheit und Gegenwart“. Außerdem publizierte sie insgesamt drei bibliophile Jahresbände, die ausschließlich den Mitgliedern als unveräußerliche Werkexemplare vorbehalten waren. Im Jahr der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 wurde die Gesellschaft aufgelöst.

1937 wurde auf der Pariser Weltausstellung die letzte Jahresausgabe der Mannheimer Bibliophilen-Gesellschaft, eine Gedichtsammlung mit dem Titel „Eurydike. Beschworene Schatten abgeschiedener Frauen. Eine Anthologie aus sechs Jahrhunderten“, mit einem Preis ausgezeichnet.