Wie Schriftsteller die Deportation der römischen Juden erlebten.
Vortrag von Prof. Dr. Ralf-Georg Czapla
„Als alles vorbei war, war auf den Straßen des Ghettos keine
Menschenseele mehr zu sehen …“
Am 16. Oktober 1943 fand im Viertel um die Piazza del Tempio die erste große Judenrazzia im besetzten Rom statt. Mehr als tausend Menschen fielen in die Hände der SS unter Obersturmführer Herbert Kappler. Die älteste europäische Diaspora-Gemeinde der Judenheit wurde damit fast völlig ausgelöscht. Setdem ist die Razzia immer wieder Gegenstand literarischer und filmischer Bearbeitungen geworden.
Die frühesten Bearbeitungen entstanden unmittelbar nach dem Ereignis, die letzten in unseren Tagen und stammen von Autorinnen und Autoren, die als Kinder die Deportationen miterlebten. Der Vortrag zeigt an ausgewählten Beispielen, wie Schriftstellerinnen und Schriftsteller den 16. Oktober erlebten und welche Bedeutung er nicht nur für die familiäre Erinnerung, sondern auch für die Gedächtniskultur der römischen Juden besitzt.
Prof. Dr. Ralf-Georg Czapola lehrt seit 2012 als apl. Professor an der Universität Heidelberg Neuere deutsche Literaturwissenschaft und vergleichende Literaturgeschichte. Er studierte Germanistik, Komparatistik und Latinistik an der Universität Bonn und promovierte dort mit einer Arbeit über Mythos und Mythologie bei Arno Schmidt. 2008 habilitierte er sich an der Universität Heidelberg mit einer Studie zum Bibelepos der Frühen Neuzeit. Derzeit arbeitet er an einem Projekt zu Tourismus und geschichtlicher Erinnerung.
Mehr Information: Einladung.
04.06.2019
Agenda
„Als alles vorbei war, war auf den Straßen des Ghettos keine Menschenseele mehr zu sehen …“ – 18. Oktober 1943: Wie Schriftsteller die Deportation der römischen Juden erlebten.
Vortrag von Prof. Dr. Ralf-Georg Czapla
Eine Veranstaltung der WFG gemeinsam mit dem Mindener Kreis e.V.
Ort
Moses-Mendelssohn-Akademie Halberstadt
Rosenwinkel 18
38820 Halberstadt