Jahrbuch für historische Volkskunde

Vor dem Hintergrund der wissenschaftlichen Auseinandersetzung um die Volkskunde mit den gegensätzlichen Positionen von Karl Lamprecht und Hans Naumann begründete Wilhelm Fraenger das „Jahrbuch für historische Volkskunde“ und gab in den Jahren 1925 und 1926 die ersten beiden Bände im Stubenrauch-Verlag Berlin heraus. Dieses Organ sollte die Etablierung einer wissenschaftsübergreifenden historischen Volkskunde fördern. Der programmatische Titel des ersten Bandes lautete „Die Volkskunde und ihre Grenzgebiete“, wozu Fraenger Vorgeschichte, Religionsgeschichte, Rechtsgeschichte, Literaturgeschichte und Kunstgeschichte zählte. Der zweite Band „Vom Wesen der Volkskunst“ befaßte sich mit Fraengers zentralem Thema: der Volkskunst. Diese sollte nunmehr auf der Basis wissenschaftlicher Systematik erforscht werden. Die Herausgabe und Thematik dieses Bandes stand dabei im Zusammenhang mit einem vom Völkerbund für 1927 geplanten Kongreß für Volkskunst und der 1927 bevorstehenden Volkskunstausstellung in Dresden.

Im Jahrbuch für historische Volkskunde versammelte Fraenger Autoren aus Deutschland, Österreich, Schweden und der Schweiz.